Berichte

Jung und Alt im Pflege-Einsatz zum Erhalt der Naturschutzgebiete in Niederrohrdorf

Rund 45 Helfer und Helferinnen, davon mehr als ein Drittel Kinder und Jugendliche, folgten dem Aufruf des Natur- und Vogelschutzvereins Niederrohrdorf zum Herbstpflegeeinsatz in verschiedenen Naturschutzgebieten. Mit dabei war auch Gregor Naef, Gemeindeammann von Niederrohrdorf.

 Nach einer kurzen Einführung durch Josef Gasser ging es im Torfmoos an die Arbeit. Das vom Forstteam unter der Leitung von Guido Schibli geschnittene Riedgras wurde abtransportiert. Die vorausgehende trockene Witterung sorgte dafür, dass das Schnittgut leicht und der Boden kaum nass waren. Während der Znünipause erläuterte Josef Gasser den Anwesenden den Sinn und Zweck des Einsatzes und zeigte Bilder von Orchideen, die dank der Pflege im Torfmoos wieder anzutreffen sind. Als Vertreter der verschiedenen, vorkommenden Amphibien konnte ein grüner Laubfrosch betrachtet werden.

Bis zum Mittag wurde dann fleissig im Torfmoos und unter der Leitung von Paul Vogler in der Schneeschmelzi weiter gearbeitet. Belohnt wurden alle Helferinnen und Helfer mit einer schmackhaften Berner Platte und von Vereinsfrauen gebackenen, feinen Kuchen im Werkhof der Gemeinde Niederrohrdorf.

Der NVN zu Besuch bei der Greifvogelstation Berg am Irchel

Der Natur- und Vogelschutzverein Niederrohrdorf marschierte an seiner Herbstwanderung am Vormittag durchs Nationale Auengebiet an der Thur und am Nachmittag war er zu Besuch bei der Greifvogelstation in Berg am Irchel.

19 Teilnehmende trafen sich beim Schulhaus Rüsler und bildeten dann Fahrgemeinschaft, um mit dem Auto nach Flaach zu gelangen. Zu Fuss ging es dem Erlebnispfad entlang, der mit einem Eisvogel ausgeschildert war. Auf den verschiedenen Hinweistafeln entlang des Weges erfuhr man einiges über die einheimische Tier- und Pflanzenwelt sowie die Entwicklung des Auenschutzgebietes an der Thur. Gleich am Start erhielt man die Aufgabe herauszufinden, wer dem Eisvogel, welcher in der steilen Uferwand brütet, ein Ei gestohlen hatte. Wer es herausgefunden hatte, konnte anhand eines Zahlencodes am Ende des Weges die Schatztruhe öffnen.

Die Mittagsrast verbrachte die Gruppe im Naturzentrum Thurau. Die einen verpflegten sich am Feuer aus dem Rucksack, andere bevorzugten es, sich im Restaurant zu verköstigen. Nach einem gemeinsamen Kaffee ging es hinauf nach Berg am Irchel, wo die Gruppe bei der Greifvogelstation erwartet wurde.

Herr Lischke, Leiter der Station, wusste viel Interessantes über die Greifvögel zu berichten. Auch konnte Einsicht in die „Intensivstation“ seiner Pfleglinge genommen werden. Besonders wichtig ist, dass die verletzten Tiere während ihres Aufenthaltes nicht gezähmt werden. Nur so ist garantiert, dass sie nach der Aussetzung in die Natur überleben können. Der Pflegeerfolg ist bis auf 80 % angewachsen. Bei Brüchen arbeiten sie mit dem Tierspital Zürich zusammen. Alle Kosten werden vollumfänglich über Spender und Gönner abgedeckt. Wer einen verletzten Greifvogel findet, kann ihn dort jederzeit vorbeibringen. Ganz wichtig ist, dass man einen verletzten Vogel so schnell wie möglich in eine dunkle Schachtel oder Kiste legt, damit er sich beruhigen kann. Hält man ihn noch lange in den Händen und streichelt ihn, ist dies ein absoluter Stress für den Vogel.

Nach einem erlebnisreichen und interessanten Herbstausflug bei schönem Spätsommerwetter kehrten die Teilnehmenden mit ihren Autos wieder nach Niederrohrdorf zurück.

Erster Pflegeeinsatz nach dem massiven Eingriff im Taumoos

37 Freunde des Taumooses folgten dem Aufruf der Organisatoren Ueli Schibli und Paul Vogler zur Pflege des Taumooses wie gewohnt am letzten Samstag in den Sommerferien.

Im Vorfeld wurden die Arbeiten mit dem Naturschutzbeauftragten Josef Gasser und dem Förster Guido Schibli abgesprochen. Das gesamte Leitungsteam hatte dann auch ein paar Tage vor dem Grosseinsatz das Riedgras im Taumoos geschnitten. So konnten sich am Arbeitstag die Helfer und Helferinnen gleich ans Heraustragen des Schnittgutes machen. Alle packten tatkräftig an. Bis zur Znünipause war die Arbeit im Taumoos erledigt. Danach ging es hinter dem Pumpwerk im Torfmoos mit dem Abtransportieren weiter und schliesslich reichte noch die Zeit, beim Moosweiher die kanadische Goldrute, welche in aller Pracht blühte, auszureissen. Sie zählt zu den invasiven Neophyten, welche die einheimischen Pflanzen durch ihre schnelle Vermehrung über Samen und Wurzeln verdrängt und somit dafür sorgt, dass diversen Insekten ihre Nahrung verloren geht.

Während der Znünipause und vor dem feinen Mittagessen berichtete Markus Camastral vom Planungsbüro Natur, welcher die Leitung bei den Sanierungsmassnahmen des Taumooses hatte, beeindruckend über die getroffenen Massnahmen. Von den Baggerspuren ist nichts mehr zu sehen. Mit dem Graben, der nun rund ums Hochmoor angelegt wurde, kann der Wasserstand reguliert werden. Der Graben führt das mineralhaltige Wasser aus der Umgebung ab, damit es nicht ins Hochmoor gelangt. Die hochmoorbildenden Moose ernähren sich von Regenwasser, welches nährstoffarm ist. Daher sind sie eher weiss als grün. Der Sonnentau, eine typische Pflanze des Hochmoores, ernährt sich vielmehr von den Insekten, welcher er einfängt, als aus dem Boden. Mit dem Regen gelangen heute Nährstoffe aus der verschmutzten Luft ins Hochmoor, welche nicht typische Moorpflanzen wachsen lassen. So ist der Erhalt des Hochmoores darauf angewiesen, dass weiterhin das Riedgras geschnitten und herausgetragen wird, damit es nicht verwaldet und auch künftig jährlich um ca. 1 mm wachsen kann.

Darüber sind die Freunde des Taumooses nicht unglücklich, bietet der Anlass doch immer Gelegenheit sich im Freundeskreis zu treffen und die Geselligkeit zu pflegen.

So klang auch dieses Jahr das Treffen mit einem fröhlichen Beisammensein mit Speis und Trank bei der Waldhütte aus.