Berichte

Der NVN zu Besuch beim Jagdverein Torfmoos

Dieses Jahr war der Natur- und Vogelschutzverein zu Besuch beim Jagdverein Torfmoos.

Bei einem Abendspaziergang durch den frischen Wald erhielten die 21 Interessierten an vier Posten Einblick in die Jagd.

Erich Hess stellte das Jagdrevier mit seinen 150 ha Wald, für welches der Jagdverein Torfmoos zuständig ist, vor. Die Jäger müssen genau Bescheid wissen, wann was gejagt werden darf oder nicht (Schonzeit). Alle zwei Jahre wird mit der Gemeinde und dem Forstbetrieb festgelegt, wie viele Rehe geschossen werden müssen. Diese Zahl wird vom Kanton bestätigt. Zurzeit sind es im Revier Torfmoos 17 Rehe pro Jahr. Der Bestand zählt ca. 40 Rehe;  etwa die Hälfte Weibchen, welche pro Jahr zwei Kitze werfen, die in einem Jahr geschlechtsreif werden. Hasen gibt es im Revier Torfmoos keine mehr. Kantonsweit haben die Jäger ein freiwilliges Moratorium beschlossen: Aufgrund des sehr kleinen Bestandes werden keine Hasen gejagt.

Hans Locher präsentierte, welche Jagdhunde es gibt und wie sie unterschiedlich eingesetzt werden. Jede Jagdgesellschaft muss, um die Jagdaufsicht erfüllen zu können, einen für die Nachsuche ausgebildeten Hund besitzen. Vor Ort zeigte Hans Locher, wie womit und wozu er seinen Hund erzieht. Der Jäger und sein Hund müssen ein Team sein. Damit ein Hund ein angefahrenes Reh, das sich weit weg bewegt, findet, muss er der Fährte folgen können. Dies bedingt ein regelmässiges Training.  Mit Rehblut (Rehschweiss) und Fährtenschuhen wird am Vorabend eine Fährte gespritzt und am nächsten Vormittag geht es dann auf die Suche. Erst werden kurze und mit der Zeit stets längere Fährten gelegt.

Bei Beat Kurmann erfuhr man, wie wichtig ein vielfältiger Bestand an Tieren ist. Ein Jäger muss gut beobachten können, über die Lebensweise der verschiedenen Tiere Bescheid wissen: Wie verhalten sie sich? Wie bewegen sie sich? Welche Krankheiten gibt es? Wie erkennt man diese? Welches Fleisch kann verwertet werden, welches nicht? Usw. Stete Weiterbildung ist angesagt, dass man auch über einwandernde Tiere wie beispielsweise den Waschbären oder den Marderhund Bescheid weiss.

Schliesslich stellte Jörg Hunziker die Jagdwaffen (Blank-, Kurz-, Langwaffen und Zieloptik) vor. Heute wird mit der Flinte (Schrot), mit der Büchse (Kugel, Patrone) oder einer kombinierten Langwaffe gejagt. Damit dies gelingt, muss vorher eine unfangreiche Prüfung abgelegt werden. Man muss genau wissen, bei welchem Tier auf welche Distanz, welche Waffe eingesetzt wird und wo wegen des Kugelfangs geschossen werden darf und wo nicht.

Beim anschliessenden gemütlichen Zusammensein rund ums Feuer wurde fleissig über die Jagd weiterdiskutiert. Die Jagd setzt ein reiches Wissen und Können des Jägers und eine enge Zusammenarbeit mit dem Förster voraus, damit sie ihren sinnvollen Zweck zum Wohle der Tiere, der Pflanzen und der Menschen erfüllt.

Sternmarsch 2019

Dieses Jahr war der Natur- und Vogelschutzverein Niederrohrdorf Gastgeber beim traditionellen Sternmarsch.

Am Pfingstmontag strömten aus verschiedenen Himmelsrichtungen gegen 70 Naturfreunde der umliegenden Gemeinden zu Fuss nach Niederrohrdorf. Ihre Exkursionen führten durch Wald und Flur zum Holzlagerschopf Brandeggli.

Dort wurden die Ankommenden kurz vor Mittag mit einem Apero herzlich willkommen geheissen. Zur Stärkung wurden Cervelats und Bratwürste vom Grill sowie verschiedene Getränke angeboten. Diverse Kuchen und Kaffee rundeten das Essen ab.

Nach dem gemütlichen Zusammensein machten sich die einen etwas früher bei noch trockenem Wetter und die anderen etwas später bei schon wieder feuchtem Wetter auf den Heimweg.

Exkursion: Kiebitz, zeig di e biz!

Auf der Frühjahrsexkursion unter der Leitung von Thomas Vogler sichteten die 15 Teilnehmenden des Natur- und Vogelschutzvereins Niederrohrdorf nicht nur den Kiebitz, Vogel des Jahres, sondern auch ihr Wappentier, den Wiedehopf.

 Die diesjährige Frühjahrsexkursion begann bei der Brücke in Unterlunkhofen auf dem Damm der Reuss entlang aufwärts in die Naturschutzgebiete der kleinen Reuss sowie der stillen Reuss und endete mit einem Besuch in der neuen Ausstellung des Zieglerhauses in Rottenschwil.

Thomas Vogler berichtete über die Entwicklung des Gebietes und erklärte Flurnamen wie Schachen und Giritz. Unterwegs wurden Wasservögel wie das Teichhuhn, die Knäkente, die Löffelente, die Reiherente, Zwergtaucher beim Schwimmen und Tauchen beobachtet. Da nistete ein Schwarzmilan, auf dem Mast turtelte ein Storchenpaar, im Schilf brütete ein Schwan. Und was marschierte dort durch die Riedwiese? Ein Rotschenkel. Doch wo blieb der Kiebitz? Endlich an der stillen Reuss sah man sie auf und ab fliegen und dort in einem Drahtgehege war ein Weibchen auf dem Boden am Brüten. Das Drahtgehege sorgt dafür, dass Feinde wie der Fuchs nicht an das Gelege und die Jungtiere gelangen.

Nach der interessanten Exkursion bei Wind und Kälte gelangte die Gruppe ins Zieglerhaus, wo sie Einblick die neue Ausstellung erhielt. Und plötzlich erschien ein Wiedehopf. Er spazierte gemütlich durch die Aussenanlage und konnte die längste Zeit vom Fenster aus beobachtet werden. Der Wiedehopf legte beim Zieglerhaus während seines Durchzugs Richtung Norden einen Zwischenhalt ein. Welch eine Freude, dass dieser Zwischenhalt mit dem Aufenthalt des NVN zusammenfiel.