Berichte

Sternmarsch nach Stetten

13 Vereinsmitglieder trafen sich am Pfingstmontagmorgen auf dem Parkplatz beim Kollerhaus.

Während man wartete, bis alle eintrafen, wurden die Maurerseglernistkästen an der Kollerscheune beobachtet. Da flogen Spatzen und ein Starenpaar unentwegt ein und aus. Auch Maurersegler kreisten darüber. Ob sie wohl noch einziehen werden?

Zu Fuss durch Wald, Feld und Flur via Holzrüti gelang die Gruppe zum Kieswerk Müller in Stetten, wo vor der Schwalbenwand ein Beobachtungshalt eingelegt wurde. Die Uferschwalben liessen sich beim Bauen der Niströhren nicht stören. Sie scharrten eifrig Sand heraus, flogen weg und kehrten wieder zurück.

Weiter ging es der Reuss entlang Richtung Gnadenthal. Auf einem Baumwipfel wurde ein Horst besetzt von Graureihern entdeckt. Schliesslich traf man in der Waldhütte Stetten ein, wo der Nachbarverein mit einem Apero alle willkommen hiess. Würste wurden gebraten und ein geselliger Austausch gepflegt. Ein Alphornbläser überraschte die Anwesenden, bevor es Kaffee und Kuchen gab.

Bestens verpflegt ging es bei sommerlichem Wetter via Hürst und Torfmoos zurück nach Niederrohrdorf. 

Besuch beim 20-jährigen Naturlehrpfad Niederrohrdorf

An der Abendexkursion führte  Albert Wickart 12 Personen (Mitglieder des Natur- und Vogelschutzvereins Niederrohrdorf sowie weitere Interessierte) dem 20-jährigen Naturlehrpfad in Niederrohrdorf entlang.

Dabei ging es nicht darum, den Text auf den Tafeln vorzustellen. Nein, einmal mehr gelang es Albert Wickart, mit Begeisterung die Anwesenden vor Ort über Zusammenhänge in der Natur, deren Vielfalt und die Entwicklung des Gebietes aufmerksam zu machen. Das Torfmoos ist nur noch ein kleiner Rest eines grossen Moorgebietes. Um 1800 wurde schon Torf gestochen und für Heizzwecke ans Kloster Königsfelden geliefert. Der Wald war für die arme Gemeinde eine wichtige Einnahmequelle und ein wichtiger Lieferant. Begriffe wie Munimatt erinnern, dass die Tiere früher im Wald weideten. Der Begriff Hürst meint Sträucher, Gebüsche. Wegen des Verbiss durch die Tiere gab es dort keine grossen Bäume. Um 1800 war der Waldboden nährstoffarm. Laub wurde zum Einstreuen geholt, Rinde diente zum Gerben, Seggengräser wurden in die Matratze gestopft. Es blieb also nur wenig auf dem Waldboden liegen.

Albert Wickart berichtete auch über Besonderheiten einzelner Pflanzen. Er wies unter anderem auf die Wichtigkeit des Efeus hin. Der Efeu braucht den Baum, um daran hochzuklettern und schadet dem Baum nicht. Efeu blüht bis spät in den Herbst und bietet so Nahrung für unzählige Insektenarten. Im Frühling trägt er die ersten Beeren, worüber sich die aus dem Süden zurückkehrende Mönchsgrasmücke (Vogel) besonders freut. Und wer wusste, dass es über 1000 verschiedene Moose gibt, dass Moos wegen seiner Saugfähigkeit früher als „Toilettenpapier“ und „Kinderwindel“ genutzt wurde? Die Moose sind wie ein Wasserreservoir. Sie sorgen für ein angenehmes Klima im heissen Sommer und haben ebenfalls ihren Platz im Kreislauf der Natur.

Nach der äusserst interessanten und von Wetterglück begleiteten Exkursion fand ein gemütlicher Ausklang rund ums Feuer bei der Waldhütte statt.

 

Wo ist der Wanderfalke?

Der Natur- und Vogelschutzverein Niederrohrdorf suchte auf der diesjährigen Frühjahrsexkursion unter der Leitung von Thomas Vogler den Wanderfalken.

12 Erwachsene und ein Kind machten sich zusammen mit Thomas Vogler in Leibstadt auf die Suche nach dem Wanderfalken, dem Vogel des Jahres 2018. Erst ging es zum Stauwehr Bernau des Kraftwerks Albbruck-Dogern. Dort wurde das Umgehungsgewässer für Fische begutachtet. Kaum angekommen, konnte gerade ein Teichhuhn gesichtet werden, das in seinen Unterschlupf verschwand. Dort stolzierte eine Bergstelze und da liess eine Bachstelze die Menschengruppe ganz nah an sich herankommen. Von der Stauwehrmauer aus wurden verschiedene Wasservögel wie die Kolbenente und Reiherente beobachtet. Tauben gurrten von den Wänden herunter. Welche wird wohl zur Beute des Wanderfalken, wenn er sich wieder einmal mit einer Geschwindigkeit von 200km/h herunterstürzt?

Weiter ging es zum Kernkraftwerk. Da kreisten Milane und auch tatsächlich ein Wanderfalke. Er verschwand immer wieder in der weissen Wasserdampffahne des Kühlturmes. In der Ausstellungshalle des KKW Leibstadt ist eine Ecke dem Wanderfalken gewidmet. Eines von 200 noch in der Schweiz vorkommenden Wanderfalkenpaaren nistet in 80 m Höhe am Kühlturm. Im Nest ist eine Kamera montiert und so kann man sehen, was dort passiert.

Unter der kundigen und aufmerksamen Leitung von Thomas Vogler wurden nicht nur der Wanderfalke sondern eine ganze Menge einheimischer Vögel gesichtet und gehört. Dabei konnte jeder Teilnehmende seine ornithologischen Kenntnisse auffrischen oder sogar erweitern.