Berichte

Die Pflege im Torfmoos und im Weihermätteli – fast ein Traditionsanlass

Dieses Jahr wurden die über 60 Teilnehmenden von Guido Schibli, Förster, und Thomas Vogler, Vorstandsmitglied des Natur- und Vogelschutzvereins Niederrohrdorf, angeleitet.

In den Vortagen wurde das Schilf und Riedgras im Torfmoos von Guido Schibli mit einer Gruppe geschnitten. Die Vorbereitungsarbeiten im Weihermätteli erledigten Thomas Vogler und Paul Vogler zusammen mit dem Bauamt. Das Schnittgut musste dann am Einsatztag von den Helfenden zusammengerecht und hinausgetragen werden. Moorpflanzen brauchen zum Gedeihen möglichst wenig Nährstoffe. Es war ein regnerischer Tag. Doch das hielt die Möserfreunde nicht ab, zahlreich zu erscheinen. Neben dem Gemeinderat, vertreten durch Gisela Greder und Justin Vogler, waren auch einige JägerInnen, welche die Jagdschule besuchen, und Jugendliche der Kirchgemeinde, die ehrenamtliche Einsätze leisten, dabei. Nach etwas mehr als drei Stunden intensiver Arbeit, unterbrochen durch eine Znünipause, war die Arbeit erledigt. Zum Schluss traf man sich traditionsgemäss zum gemeinsamen, stärkenden und gemütlichen Mittagessen im Schulhaus Rüsler. Einmal mehr hatte Theres Gschwend mit ihren Helfenden dafür gesorgt, dass das Essen für alle reichte und allen mundete.

Ersatzlager mit 23 neuen Meisennistkästen ergänzt

Der Natur- und Vogelschutzverein Niederrohrdorf lud auch dieses Jahr zum Bau von Nisthilfen ein. 17 Erwachsene und 12 Kinder nahmen daran teil.

Wie jedes Jahr hat Markus Egloff, Nistkastenverantwortlicher, zusammen mit Paul Vogler alle Teile für die 23 Nistkästen in der Werkstatt des Bauamtes zugeschnitten. Die Teilnehmenden mussten also nur noch den Nistkasten wie bei einem Bausatz nach Plan zusammensetzen. Erst wurden die rauen Kanten mit Schleifpapier behandelt, dann das Blechstücklein um das Einflugsloch montiert. Dieses soll den Specht davon abhalten, das Loch zu vergrössern, um Zugang zu den Jungvögeln zu erhalten. Dann wurde ein Teil nach dem anderen angeschraubt und schliesslich ein Blechdach montiert, damit der Kasten länger der Witterung standhält. Nach 1.5 Stunden waren alle 23 Stück zusammengesetzt.

Während die einen zum Selbstkostenpreis mitgenommen wurden, wurden die anderen eingelagert. Diese werden als Ersatz für kaputte Nistkästen dienen, wenn der NVN am 19. Oktober 2024 seine jährliche Nistkastenkontrolle in den Wäldern von Niederrohrdorf durchführen wird. Wer dabei sein möchte, kommt um 8.00 Uhr zur Reithalle Niederrohrdorf.

Der NVN zu Besuch auf dem Gelände der Biogas- und der Grüngutverwertungsanlage Niederwil/Nesselnbach/Tägerig

Eine elfköpfige Gruppe erlebte eine aufschlussreiche Führung, welche vom Natur- und Vogelschutzverein Niederrohrdorf organisiert wurde.

Beim Haupteingang wurde die Gruppe von Geschäftsleiter Fabian Wurz empfangen, welcher dann durch die Grüngutverwertungsanlage führte.

Die beiden Firmen der Biogasanlage und der Grüngutverwertungsanlage Hufschmid arbeiten eng zusammen. In der einen Anlage werden weggeworfene Esswaren und in der anderen Grüngutabfälle wiederverwertet.

Bis das Material bereit zur Verarbeitung ist, braucht es einiges. Die Esswaren müssen aus der Verpackung entfernt und aus dem Grüngut müssen ebenfalls zuerst Fremdstoffe rausgenommen werden. Esswaren, die bei der Grüngutverwertungsanlage eintreffen, gehen zur Biogasanlage. Die Anwesenden staunten nicht schlecht, was alles im Grüngut ist (zum Teil werden auch Kleider und Schuhe gefunden) und wie aufwändig das Herauslesen insbesondere von Plastik ist. All dieser Abfall muss in die Kehrichtverbrennung geliefert werden und weil man ihn nicht ganz rausnehmen kann, wandert auch Grüngut in der Kehrichtverbrennung.

80 % der Lebensmittel werden in der Schweiz weggeworfen. In Nesselnbach treffen pro Jahr 100‘000 Tonnen verpackte Lebensmittel ein. Entweder ist das Datum abgelaufen oder das Gemüse, die Frucht hat nicht die richtige Grösse. In der Biogasanlage entstehen Biogas, Strom, Wärme (die 20 %, die ausgeschöpft werden, gehen als Fernwärme in den Reusspark) und CO2, das in Kohlensäure umgewandelt wird.

Bei der Grüngutverwertung erfolgt zuerst die Triage, dann wird das Material geschreddert. Bevor es über das Förderband in die Rottebox der Kompostieranlage gelangt, werden nochmals Fremdstoffe herausgelesen. In der Rottebox, welche 400 Kubik umfasst, wird das Material mit einem grossen „Stabmixer“ immer wieder durchmischt. Bis der Kompost Landwirtschaftsqualität hat, dauert es 5 bis 6 Wochen. Qualitätskompost wird hauptsächlich im Winter hergestellt. Seine Herstellung dauert drei Monate.

Schliesslich erfuhren die Anwesenden, dass auch Privatpersonen Material bringen dürfen und man Material wie Rindendecor, Gartenbauerde, Rasenerde, Kompost, Fichtenholzschnitzel und Topfpflanzenerde beziehen kann.

Es war ein beeindruckender Anlass. Besten Dank an Beatrice Bühler für die Organisation.