Berichte

Aufschlussreicher Vortrag über Neophyten

Der interessante Vortrag von Albert Wickart, organisiert vom Natur- und Vogelschutzverein Niederrohrdorf, klärte 17 Interessierte über Neophyten auf.

 

Neophyten sind Pflanzen, welche nach der Entdeckung Amerikas bei uns eingeführt wurden. 330 Arten haben sich problemlos in unser Ökosystem eingefügt. 20 Arten sind invasiv, d.h. sie breiten sich auf Kosten der einheimischen Tier- und Pflanzenwelt aus. Sie haben keinen Fressfeind und vermehren sich rasch über Samen und Wurzeln.

Auch in den Naturschutzgebieten von Niederrohrdorf sind Neophyten anzutreffen: Japanischer Staudenknöterich, Spätblühende Goldrute, Kirschlorbeer, Seidiger Hornstrauch, Robinie, einjähriges Berufskraut, Goldregen, Bluthasel. Sie verdrängen einheimische Pflanzen wie Orchideen, gemeines Leinkraut, Honigklee, Hundsrose, Hartriegel, Sumpffarn, Huflattich, beharrte Karde, Lungenkraut, Waldveilchen, welche als Nahrung für eine Vielfalt von Schmetterlingsraupen dienen.

Die Bekämpfung der Neophyten ist nur erfolgreich, wenn man sie konsequent über mehrere Jahre und richtig angeht. Jäten oder Mähen vor der Blütezeit sind effiziente Methode. Aber Achtung: Nicht noch andere Pflanzen mitausreissen oder abmähen! Und dann bitte richtig entsorgen – am besten in den Kehricht. Es gibt noch eine ganze Reihe von anderen Methoden je nach Standort, Art und Grösse der Neophyten, welche eingesetzt werden. Auf alle Fälle sollte man, wenn man Neophyten bekämpfen möchte, mit den zuständigen Stellen (Förster, Naturschutzverein, Landbesitzer) vorher Kontakt aufnehmen.

Jeder Gartenbesitzer kann mithelfen, dass eine Bekämpfung gar nicht erst nötig wird, indem er einheimische Pflanzen setzt oder dann die Gartenneophyten richtig pflegt und das Material per Kehricht entsorgt. Beispielsweise sollten die Blütenstände des Kirschlorbeers nach der Blüte geschnitten und entsorgt werden.

Wer am Abend nicht teilnahm, kann sich mit Fragen zum Thema an den Vorstand des Natur- und Vogelschutzvereins Niederrohrdorf wenden.